Laut,rhythmisch, statisch: ungefähr so könnte man das Kraftwerk-Konzer im Berliner Tempodrom beschreiben.
Von der Bühnenoptik her: da stehen also vier ältere Herren auf der Bühne und betätigen ihre Sony-Vaio-Laptops, auf denen wahrscheinlich ausschließlich Steinberg’s Cubase läuft. Und natürlich diverse Synthesizer von Native Instruments. Nicht zu vergessen: der Halion-Sampler, übrigens auch von Steinberg. Im Prinzip also eine Werkschau diverser Steinbergprodukte. Im Prinzip… Vier Herren also, zwei davon durchaus angejahrt….
Aber: es war: laut! Es war rhythmisch! Und – es war wild! Ja, war es! Für die 40 €, die im Vorverkauf zu bezahlen waren, bekam man eine wirklich sehr gute Show präsentiert.
Es begann mit einem Stück aus dem aktuellen Album „Tour de France“, ging ziemlich lässig über zu alten Stücken like „Trans Europa Express“ und so weiter. So ziemlich alle Hits wurden gespielt, wobei ich dann doch zwischendurch den Eindruck hatte, dass da einiges vom Band kam. Beziehungsweise aus dem Rechner... so genau nachvollziehen lässt es sich nicht, aber... hey, what the fuck!
(Means: theoretisch könnten sich die Herren Hütter/Schneider auch einfach hinter ihren Laptops hinstellen, dabei vielleicht noch nicht mal tanzen, die Leute würden trotzdem Geld dafür bezahlen, um sich das anzusehen...)
Zugaben gab es! Noch und nöcher! Z. B. „Taschenrechner“, die Agitation "Radioactivity" ("Tschernobyl, Harrisburg, Sellafield, Hiroshima... Stop Radioactivity) „Roboterle“ natürlich auch, keine Frage. "Autobahn" sowieso. Kraftwerk wissen offenbar, was sie ihren Fans in Berlin schuldig sind. Und - mal so nebenbei bemerkt - unter einer Spielzeit von gut drei Stunden hätte man sie auch gar nicht aus dem Tempodrom rausgelassen.
Ein rundum gelungener Abend also. Eins fehlt allerdings: die Möglichkeit, direkt nach dem Konzert einen Livemitschnitt vom Konzert kaufen zu können. Da haben die „Einstürzenden Neubauten“ „Kraftwerk“ dann doch etwas voraus: besseres bzw. clevereres Merchandising!
In der Backstage war’s übrigens relativ langweilig
By the way: wie geht eigentlich die Steigerung von "prima"? Für entsprechende Ratschläge bin ich aufgeschlossenerweise sehr dankbar!
Da gibts dann nämlich "unterprima" und (sic!) "oberprima". In Feuilletons sich überschlagende Kritiker versteigen sich auch schon mal zu einem "primissimo!". "Ultraprima" könnte man angelegentlich auch noch durchgehen lassen. Hoffe, Ihnen hiermit gedient zu haben.
Erklären Sie doch auch bei Gelegenheit mal etwas genauer, wie man denn "wild" hinter seinen Rechnern herumstehen kann ... wie hat man sich das vorzustellen?
War das ein Konzert? Das war doch kein Konzert. Das war eine Messe. Die Kritiker tun sich wirklich schwer Kraftwerk einzuordnen. Dabei ist doch so einfach. Sie stehen für sich und das reicht doch! Jedes mal wenn Kraftwerk irgendwo auftraten oder eine neue Platte veröffentlichten gab es von allen Seiten Kritik man hätte doch mehr erwartet und es hätte doch innovativer sein können. Wozu? Wie sagte doch jemand so treffend: Gerade das renitent naive Beharren auf der Techno Pop Idee ist wichtig und richtig! Heute mehr denn je!
Somit war es also nicht bloß ein Konzert von zwei Herren um die 56 die gerne Rad fahren. Es war ein hönisches Tanzen auf den Gräbern der Söhne und Enkel von Kraftwerk.
So lächerlich sich die Schüler Kraftwerks der neuen Deutschen Welle auch gaben, sie sind weg vom Fenster. Das gleiche Schicksal erlitten sämtliche Techno Stars. Wer interessiert sich noch für einen aufgequollenen DJ Westbam, der gerade die optischen Ausmaße eines Mussolinis erreicht hat, oder wer kennt noch den Drogengott Sven Väth oder wie schrieb der sich?
Was Kraftwerk da zelebrierte war ein dekadenter Tanz auf den Gräbern von geistigen Dieben und Gernegroß.
Das Motto war: Seht her uns gibt es noch und ihr seid weg.
Wozu sich einem Stil anpassen wenn man selbst der Stil ist.
miguel, muss ich dir recht geben, ich war nur von mittdreissigern und aelteren umgeben, die um ihr leben gern ralf oder florian waeren. die haben einige sekunden nach mir mitgekriegt, was gespielt wird, und sind voll weggefahren (auf der autobahn natuerlich).
aber da waren auch juengere leute im publikum. so viele leute gibt's nicht zufaellig, nur fuer echte stars.
do kraftwerk (this band of old people) suck? no. suck they do not. kraftwerk do not suck. kraftwerk ROCK.
auf den ruinen vom anhalter bahnhof waechst ein stil fuer das 21. jahrhundert. and it rocks.
pat
gary numan? sein e-reg car war schon eine wiederauflage.
omd (die den einfluss von organisation voll anerkannten) weg vom fenster
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
Das Wetter...
Meinung kundtun
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