wenn am Montag Emma Rönnebeck im Berliner Kookaburra (Schönhauser Allee - Ecke Lottumstr.; U Rosa-Luxemburg-Platz) ihr Programm "Das Emma Prinzip" spielt.
Beginn ist um 20:30. Hingehen!
POL, die Band aus Berlin, lassen keinen Zweifel an ihrem musikalischen Schaffen. Die Instrumentierung der Lieder ist klar definiert. Bass (Tarek Saleh) , Gitarre (Carsten Klatte), Schlagzeug (Markus Köstner) und Gesang (Serena Gruß). Bei POL verschmelzen Musikstile. Ein wenig Punk, dann wieder mexikanische Einflüsse mit einem Schuss Pop. Das hat zur Folge, dass man POL wohl unter Independent einordnen muss.
Einfach gesagt: Würde man Goldfrapp, David Bowie, Bjork und Nick Cave mit ihrem Eqipment in einem Raum sperren, würde dabei höchstwahrscheinlich ähnliche Musik heraus kommen wie POL sie macht.
Wenn man hingegen POL nach der Bezeichnung ihres Musikstiles fragt, gibt es zurecht Gelächter, denn diese Frage zeugt nicht von kreativen Musikjounalismus meinerseits. Das muss ich mir wohl eingestehen. Dann wird sie aber doch beantwortet.
"Unser Musik beruht auf Rock'n'Roll mit Betonung auf Roll". Gut gesagt Herr Klatte und Frau Gruß. Fragen wir mal so: Was würde mich erwarten, wenn ich zu einem POL Konzert gehen würde? Herr Klatte verwendet schlagartig einen Begriff, den ich als Musikschreiberling noch nie gehört habe. Er bezeichnet die Musik von POL als "Abflugsmusik". Er erzähl weiter "Wir machen keine Musik für einen dicken Dancefloor. Wir machen Musik mit Inhalt und Gehalt. Musik mit Herz und Kopf. Das ist Kopfkino. Wenn du so willst, ist es auch Filmmusik. Bei einem Konzert von POL erlebst du Filme. Es ist unheimlich visuelle Musik. Visuelle Musik mit einem handwerklichen Hintergrund. Nicht das wir Visuals auffahren wie eine Technoband, sondern wir sind Rock'n'Roll. Wir bedienen unser Instrumente mit der Hand. Wir haben unsere Stimme - unseren Atem und schicken damit die Leute auf einen Trip." Frau Gruß fügt hinzu: "Jedes Lied ist eine kleine Geschichte, die musikalisch mit verschiedenen Stilmitteln untermalt wird." Ein Beipiel ist der Song "Gigbag". Frau Gruß visioniert "Bei "Gigbag" sehe ich eine verrauchte Bar. Eine Jazzbar. Das hat was mysteriöses, ja verruchtes."
Herr Klatte bringt die Philosophie des Begriffes POL ins Spiel. "POL, das sind ja zwei Punkte, die mit einem Plus und einem Minus bezeichnet werden. Dazwischen spielt sich alles ab. Das sind Themen die POL behandelt. Zum Beispiel bei „Chica Senorita“, die Unschuld vom Lande trifft den Teufel. Das ist POL."
Frau Gruß fügt hinzu: "Und bei "In my place" geht es darum, wie es ist, sich in diesen wenigen Momenten im Leben wirklich an seinem Ort zu fühlen, in seiner Kraft zu sein und an seinem Platz. Es beschreibt einfach diese Sehnsucht, und diesen Moment, wo man das Gefühl hat, das es einem an dem Platz wo man sich befindet eigentlich ganz gut gefällt. Das man sich dort wohl fühlt. Es ist von der Thematik ein ganz naiver Wunsch, ein ganz naives Lied." Frau Gruß weiter, "bei dem Lied "Tanga Tangogo" wird hingegen eine Abrechnung beschrieben. Da wird jemandem auf eine sehr freundliche, aber doch „unmißverständliche“ Art und Weise klar gemacht, wo seine Grenzen liegen. "
Eine bildliche Musik ist das ganz sicher. Und Thematisch abwechslungsreich. Umgesetzt und vorgetragen werden diese Geschichten von Serena Gruß, die auch Theaterschauspielerin ist und den Liedern dadurch Ausdruck und Charme verleiht. Wenn POL live spielen "verschwindet die Band in ihrer Musik", so Herr Klatte.
Gibt es live keine Schwierigkeiten die verschiedenen Musikstile zu vereinen?
"POL ist überraschend", gibt Frau Gruß zu verstehen. "Du würdest von 12 Liedern garantiert eines wirklich gut finden. Es ist soviel stilistische Auswahl bei POL gegeben und irgendwo wirst du sicher mitwippen."
POL windet sich also wie eine Schlange durch die Musikstile?
"POL windet sich durchs Leben." Herr Klatte dazu: "Das macht POL zu etwas Persönlichem. POL ist eine künstlerische Bio-Überlebensstrategie."
Mit ungewohntem Schmuck zeigte sich zwei Tage lang der Palast der Republik, der ja neuerdings Volkspalast heißt.
An zwei Abenden gaben sich die Einstürzenden Neubauten die Ehre. Zwei Abende, wie sie gegensätzlicher kaum sein konnten.
Ungewöhnlich getragene Töne schlugen die Neubauten am ersten Abend an. Fast schon pathetisch: Das Grundstück.
Hier spielte die Band nicht auf einer Bühne, sondern auf gleicher Höhe wie das Publikum. Man könnte auch sagen, dass hier eine Übungsraumartige Situation simuliert wurde. In Krems, so erzählte mir Keyboarder Ash Wednesday später, sei es sogar so gewesen, dass die Band live und vor Publikum ein Stück geprobt und drei-, viermal hintereinander neu begonnen hätten.
Das definitive Highlight des Abends dürfte sicherlich Andrew Unruh's Percussioninstallation "Gott sei's getrommelt" gewesen sein: gut und gerne 200 Leute, die an den einzelnen Tischen miteinander auf den verschiedensten Perkussionsobjekten trommelten. Ein Höllenlärm, der jedes startende Düsenflugzeug wie ein leichtes leises Säuseln wirken lässt.
Die Ruhe vor dem Sturm
Dieses Konzert gaben die Neubauten übrigens ausschließlich für die Supporter!
(Fotos: Henrike Baumgart)
Zweites Konzert - reguläres Set der 'Perpetuum Mobile'-Tour. Diesmal auf einer normalen Bühne. Etliche Zugaben, aber kein Getrommel.
Festgestellt, dass so ein Crew-Pass doch recht nützlich sein kann und einem beste Sicht über dem Publikum beschert.
Überhaupt der Palast: von seinem einstigen Glanz und Prunk ist nichts mehr übrig. Nackte Stahlträger und Betonböden. Und kalt war's!
Im August 2002 initiierten Einstürzende Neubauten das virtuelle Subskriptionsprojekt neubauten.org, um unabhängig und ohne Mittler zu produzieren. Gegen Zahlung eines einmaligen Betrages konnten Unterstützer der Band bei der Arbeit im Aufnahmestudio via Live-Übertragung zuschauen, sich mit ihr über die Resultate im Netz austauschen und schließlich eine limitierte, im Handel nicht erhältliche CD bekommen.
Als Höhepunkt der zweiten, im Herbst 2003 begonnenen Phase dieses virtuell öffentlichen Arbeitsprozesses bereiten Einstürzende Neubauten mit „Grundstück“ eine Performance jenseits des üblichen Konzertauftritts vor. Zu allen Konzerten reisen hunderte von Unterstützern aus allen Teilen der Welt an, die aktiv an den Konzerten beteiligt sein werden. Der Palast der Republik wird die letzte Station einer dreiteiligen Konzertreise sein (24. und 25. Oktober 2004 Minoritenkirche Krems, Österreich / 29. Oktober 2004 Teatro Valli Reggio Emilia, Italien).
Das Zentrum der Aufführung im Palast der Republik bildet „Grundstück“, ein als längeres, in sich geschlossenes Format, das während der vorangegangen Konzertreise, unter anderem auch unter Einbeziehung der Unterstützer, die einen Chor bilden werden, erarbeitet wurde. Schicht um Schicht wurden in Workshop-artigen Konzerten Arbeitsweisen offengelegt, die sonst nur hinter verschlossenen Türen stattfinden. Das Ergebnis dieser öffentlichen Arbeit an der Musikmaterie ist nun abschließend in der Palast-Ruine zu hören und zu sehen. „Grundstück“ enthält installative Elemente, die speziell auf den Aufführungsort abgestimmt werden und dessen Eigenheiten ausloten, und sich mit ihm auseinander setzen. Diese Installationen sind Teil des musikalischen Konzepts, ihre Wirkung ist hörbar, sichtbar und aus der Nähe betrachtbar.
Im Kontext ihrer musikalischen Arbeit im Internet, ist dieses Konzert im Palast der Republik der vorläufige Höhepunkt in der Sichtbarmachung ihrer Arbeitweisen. Die intime, ehemals virtuelle, jetzt reale Beziehung zwischen Unterstützern und Band der zeigt sich nun auch einer Öffentlichkeit außerhalb des Internets.
Tatsächlich ist das 'Pirates Cove' ein wesentlich angemessener Auftrittsort für A.T.A. als der 'Blaue Affe' vergangenen Monat.
Schön laut war's wieder und ich hab immer noch leichte Genickstarre vom Moschen... :-))
Es gibt ja gerade einen interessanten Trend in Berlin-Kreuzberg: Supermärkte mutieren zu Plattenläden. Und coole Bands spielen in abseitigen Spelunken auf.
So z. B. 'A. T. A.' (Astral Terror Attack) in der Gastwirtschaft 'Blauer Affe', idyllisch gelegen an der Grenze von Kreuzberg und Neukölln.
Das dort ansässige Stammpublikum (Trinker, Trinker und äh... Trinker) dürfte sich ob des nicht gerade kleinen Fankreises der Band arg gewundert haben.
'ATA' ist richtig geiler Schweinerock (sorry, mir fällt gerade kein anderer Ausdruck dafür ein). Nix von wegen tüdeldü oder so, sondern straight forward. Oder allgemein verständlich ausgedrückt: Frontfrau Nancy Darnell spielt nicht nur einen äußerst treibenden Bass, sondern verfügt auch über ein außerordentliches Gesangstalent. Ja, man kann es auch so sagen: in dieser schönen Brust wohnt auch eine schöne Stimme.
Links und rechts zwei richtig fiese Gitarren, die eine heißt Andi Rocking Wanke (rockt und arbeitet so schöne gemeine Soli mit seinen drei, vier oder fünf Händen), die andere Gitarre heißt Rob und spielt und fetzt nicht minder ab und spielt daneben noch bei 'The Beez'. In der Mitte ein Schlagzeuger, der sich nicht zu Unrecht 'Zosche' nennt, der so sein muß, wie ein Schlagzeuger (für mich zumindest) zu sein hat: von imposantem Körperbau mit ordentlichen Muskeln, von denen er denn auch ordentlich Gebrauch macht an seiner Schießbude.
Hardrock also!
Dass 'ATA' auch ganz gerne covern, hatte ich ja schon in einem vorangegangenen Posting erwähnt. Hier und heute haben sie sich sehr erfolgreich 'Highway Star'von Deep Purple zur Brust genommen. Und wie! Zweistimmiges Gitarrensolo, ächz! WOW!
Ah, da kommt eine Frage von dahinten. Ja, genau, Sie mit der gelben Krawatte? Ja, ich bin Fan von 'ATA'!
Muss man gehört, gesehen und erlebt haben. Jahahaaa! Muss man!
Und wenn man freundlich anfragt, bekommt man auch eine sehr schöne Live-CD vom Konzert in der Junction-Bar via klingon@snafu.de
Mag ich.
Astral Terror Attack - und ja, die rocken wirklich! U. a. mit sehr schönen Covers von Led Zepellin, Jonathan Richman & The Modern Lovers etc. Und das schön laut!
Ab 21:00 @ Blauer Affe, Kottbusser Damm 63
Eintritt: 5 €
Hingehen!
Hier schon mal die Fotos, zum Texten bin ich gerade noch zu faul...
edit 16.08.2004: ich weiß, ich müsste die bilder ja immer noch betexten, aber im augenblick will mir so gar nix einfallen. doch, doch, das konzert war schon klasse (das fanden übrigens auch helena und ihre 4 starken männer!), aber ich bin offenbar gerade überhaupt nicht in konzertberichtschreiberlaune.
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
Das Wetter...
Meinung kundtun
wer hier was sagen will, soll das auch tun
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hier steht nur freie meinung, ohne anspruch auf realität!
Wer mir was schreiben mag:
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