Die Legenden sterben langsam, aber sicher aus: Im Alter von 73 Jahren verstarb nun Soullegende Ray Charles. Neue Legenden wachsen leider auch nicht nach...
web.de schreibt dazu:
"Nur gejodelt hat er nie, jedenfalls nicht öffentlich. Ansonsten aber hat der legendäre US-Soulsänger Ray Charles, der am Donnerstag im Alter von 73 Jahren gestorben ist, so gut wie alles «gemacht».
Und manches sehr erfolgreich zusammengemixt, was ihm an populären Musikrichtungen begegnet ist. Eine hat der experimentierfreudige, blinde Musiker Anfang der 50er Jahre sogar selbst geschaffen, und zwar aus der seinerzeit als revolutionär anmutenden Verbindung des weltlichen Blues der einfachen Leute mit den Gospelgesängen der Kirche. Das trug ihm den Ehrentitel «The Genius of Soul» ein, wenn auch zum Ärger so mancher Prediger. Charles wandelte Loblieder auf den Herren in erotische Songs um. Aus «My Jesus is all the World to Me» wurde zum Beispiel «I got a Woman».
Den Gospel-Gesang arrangierte der Superstar als Hintergrund zu deftigem Blues. Nach einer nicht ganz unähnlichen Methode bauen heute DJ's ihre elektronischen Neuschöpfungen zusammen. «Soul ist, wenn du einen Song zu einem Teil von dir machst - einem Teil, der so wahr ist, dass die Leute wirklich glauben, dass du alles selbst erlebt hast», sagte er einmal.
Meisterschaft erreichte der am 23. September 1930 geborene Sohn eines Eisenbahners und einer Wäscherin aus den Südstaaten bei fast allem, was er musikalisch ausprobierte. Ob als Sänger oder Arrangeur, Pianist oder Organist, Saxofonist, Trompeter oder Orchesterleiter - stets bescheinigte die Kritik ihm ein hohes Maß an Perfektion. Dafür und natürlich auch für seinen enormen kommerziellen Erfolg wurde der Mann mit der markanten rauen Stimme mit Preisen überschüttet, darunter 15 Grammys.
Weil er im Rythm & Blues genauso bewandert ist wie im Jazz, Gospelmusik ebenso zu seinem Repertoire gehört wie Pop-Balladen Rock- Klänge und Countrysongs, nannte eine Musikzeitschrift Ray Charles «Amerikas multikulturellen Meister des Regenbogens». Das entbehrt nicht einer Spur trauriger Ironie. Einen Regenbogen hat Charles seit seiner frühen Kindheit nicht mehr sehen können. Aber vielleicht kam seine ungeheure musikalische Vorstellungskraft auch daher, dass er mit sechs Jahren erblindete.
Das Klavierspielen erlernte er unter großen Anstrengungen an der St. Augustine School für Blinde in Florida, wo bald auch die Klarinette sein Instrument wurde. Mit 17 stellte er seine erste eigene Band zusammen. 1951 landete er seinen ersten großen Hit: «Baby, Let Me Hold Your Hand». Zahlreiche Songs erreichten Millionenauflagen. 1970 wurde sein Klassiker «Georgia On My Mind» zum offiziellen Song des gleichnamigen Bundesstaates.
Vier Jahre vorher hatte es so ausgesehen, als sei das Ende einer großen Karriere vorzeitig gekommen. Charles wurde wegen Heroinbesitzes festgenommen. Er gab zu, sich das Rauschgift seit seinem 16. Lebensjahr gespritzt zu haben. Damals war er Vollwaise geworden. Er entschloss sich zu einer qualvollen Entziehungskur. Verschiedene Krankheiten haben den Meister im Laufe seines Lebens gezeichnet. Wenn er in den letzten Jahren noch live auftrat, dann meist nicht länger als 45 Minuten."
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
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