verrät Sven K., unser aller Lieblingszeichner, sehr anschaulich und überzeugend hier.
Tatsächlich war ich das letzte Mal mit meinem US-amerikanischen Besuch 1999 auf dem Berliner Fernsehturm. Und schon damals wirkte das Ambiente (so man es denn so nennen kann) reichlich angeschmuddelt. Meinem neuen Lieblingsgast werde ich diese Sehenswürdigkeit dann doch besser vorenthalten, die Lektüre von Sven K.s erschütterndem Tatsachenbericht sollte Argument genug sein.
So, jetzt bin ich also auch dabei und hab mir dann auch so ein Weblog zugelegt. Das kann ja dann, bei dem, was ich so erlebe, noch ganz irre werden.
Irre werde ich aber hauptsächlich erstmal mit diesem Scheißsylvester. Wie jedes Jahr herrscht in Berlin mal wieder der Ausnahmezustand. Man kann keinen Meter mehr auf dem Fahrrad zurücklegen, ohne Angst haben zu müssen, dass einem irgendein Vollpfosten die halbe Stadt unterm Hintern wegsprengt. An jeder Ecke Detonationen. Und morgen ab der Dämmerung heißt es dann nur noch "duck and cover".
Wir haben das ja vor ein paar Jahren mal ausprobiert, was jedes Jahr geraten wird: Brot statt Böller. Netter Gedanke, aber tatsächlich war's eher... naja, blöd! Brote hochwerfen, was für ein Schwachsinn. Und als mir dann so ein 2 kg Laib Graubrot auf den Kopf gefallen ist, hat's mir dann endgültig gereicht. Der Garten sah am nächsten Morgen aus.... ne ne ne! Überall feuchtes Brot, labbrige Toastbrotscheiben. Kann ich also nicht wirklich weiterempfehlen.
Der von mir ja täglich besuchte Sven K. hat diesem Thema übrigens einen Cartoon gewidmet: hier ! An dieser Stelle vielen Dank! :-)
edit by shako, 11.01.2007:
oder besser gleich doch hier angucken:
(der fehler ist übrigens, dass man es nie eigenhändig versuchen sollte.
es gibt dafür ein gerät namens "toaster")
BEKLOPPTE GEBEN SICH DEN REST
Silvester
Nicht mehr lange, und er schlägt gnadenlos zu: der debile Salzletten Frohsinn zur Jahreswende. Schon am frühen Morgen marodiert die verwahrloste Jugend mit Böllern durch die Verkaufszonen und verwandelt sie in ein heimeliges Sarajevo. Hier sprengt ein Kanonenschlag den Briefkasten, dort jagt ein Zieselmann dem stoischen Wachtturmverkäufer die himmlische Botschaft aus den verfrorenen Fingern. Unterdessen versuchen die Bekloppten und Bescheuerten noch teilverseuchtes Gekröse fürs abendliche Fondue zu ergattern. Hinterm umklappbaren Rücksitz des fernöstlichen Knuffi-Autos liegen schon acht Kisten »Schloss Frankenstein«, mit denen sich die Alkoholiker-Schicksalsgemeinschaft — genannt Ehe — des Abends vorm TV den Brägen durchpustet. Wenn die Beute aus der Fußgängerzone heimgetragen, gilt es für die längste Nacht des Jahres zu rüsten: der Fischli will anständig präsentiert sein, der Darmzottenspieß fürs Fondue gestaltet und natürlich die Königin des Neujahrskaters bereitet werden: die Silvesterbowle. Man nehme ein leidlich von Algen befreites Aquarium, zehn Liter Kellergeister, ca. fünf Kilo in Springer Urvater gereifte Dosenananas und würze mit einer Flasche Apfelkorn etwas nach. Nur anderthalb Gläser dieser Mörderbrühe verwandeln jeden harmlosen Partygast in ein verröchelndes Ausscheidungsorgan. Damit sich im mitternächtlich Erbrochenen auch noch einige feste Bestandteile finden, reicht der aufmerksame Gastgeber noch eine Platte zuckriger Fettkringel herum. Wer es jetzt immer noch nicht schafft, das neue Jahr als physisches Wrack zu beginnen, ist selber schuld. Gerne wird auf der Silvesterparty neben unkontrolliertem Alkoholkonsum auch noch einem anderen Vergnügen gefrönt: Aus dem Orkus des Plattenschranks werden die verkratz ten Scheiben mit Hits à gogo von James Last hervorgekramt und zu längst vergessenem La Bostella und Letkiss die verfettete Nachbarin respektive deren schwammiger Gemahl angegrabbelt. Um zwölf liegt sich dann die ganze besoffene Blase draußen in den Armen — der Schlaue nutzt die Gelegenheit und kotzt in die Koniferen. Spätestens fünf nach zwölf wird sich jeder Gast des erbärmlichen Elends der Party bewusst und versucht die noch funktionierenden Reste seines vergifteten Körpers in das heimische Endlager zu transportieren. Doch allein, es will kein Taxi kommen, und selbst die dicke Gattin kann nicht mehr fahren, was den Ehemann zu dem Neujahrsgedanken hinreißt, weshalb er den verlebten Brocken überhaupt noch durchfüttert, wenn nicht einmal die Restfunktion des nächtlichen Fahrdienstes noch gewährleistet ist.
Eine Silvesterparty zerstört sich selbst durch mindestens drei fundamentale Irrtümer. Erstens: Der kalendarische Zufall sei ein Anlass zum Feiern. Zweitens: Die Sollbruchstelle um zwölf heize die Stimmung an. Und drittens: Je mehr Leute zur gleichen Zeit betrunken sind, desto schweinelustiger sei die ganze Chose. Das Gegenteil ist der Fall: Wird eine dumpfe Sauferei doch erst dadurch zum Fest, dass andere von ihr ausgeschlossen sind. Wenn im Dezember 1999 die Mega-Silvesterparty droht und die ganze Weltbevölkerung in einen kollektiven Vollrausch verfällt, so wird derjenige das Jahrtausendgeschäft machen, der einwöchige Komaspritzen rezeptfrei am Kiosk verkauft. Ich bestell‘ jedenfalls schon mal eine.
Hallo, Herr Hendrik, wollen Sie nicht die Webseite Ihres ehemaligen Erzfeindes käuflich erwerben? Wer weiß, was sich damit alles machen ließe?! Gebote abgeben hier (geht allerdings erst ab 60 EUR, die von mir gebotenen zwei haben nicht gereicht ...).
Aktuell inszeniert Langhoff am Berliner Ensemble den Totentanz von August Strindberg. Premiere ist am 16. Dezember. Darum geht es.
Hier ein paar Bilder von "hinter den Kulissen:
Sehenswert, auf jeden Fall. Soweit ich das beurteilen kann, denn als Mitarbeiter hat man ja doch eine etwas andere Sicht.
Glaubt einem wieder keiner, und ich selber hätte es auch nicht geglaubt, wäre ich nicht selber dabeigewesen. Als Augen-, nein als Zeitzeuge sozusagen.
Da findet das "Recall" der nächsten DSDDR oder so ähnlich AspirantInnen in den ehrwürdigen Gewölben des Berliner Ensembles statt. Das sind dann die Momente, in denen man sich verflucht, keine Kamera mitgenommen zu haben und die Leser nur mit unscharfen Handybildern bedienen kann.
Da stehen also auf den Umgängen bizarr bis spärlich bis äußerst spärlich bekleidete junge Damen und Herren herum und versuchen etwas, was entfernt an Gesang erinnern könnte, sich in erster Linie aber anhört, als würde in den altehrwürdigen Räumen des Berliner Ensembles Christoph Schlingensief ein Theaterstück inszenieren, dessen Hauptbestandteil das Quälen von Katzen beinhaltet. Und von Fröschen natürlich! Denn - jaja doch! - Dieter Bohlen war natürlich auch da und ... ja, er klingt wirklich wie "Kermit The Frog", dem man gerade den Schwanz abgeschnitten hat.
Es kommt leider auf dem Bild (Handy, sorry!) nicht so gut rüber, aber er ist auch in Wirklichkeit genauso unsympathisch und überflüssig wie im Fernsehen.
"Humor und Verfassungsschutz schließen sich aus: Mit einem äußerst bizarren Hilferuf protestieren Geheimdienstler gegen den geplanten Teilumzug von Köln nach Berlin - per Internetvideo erklären sie ihre Liebe zum rheinländischen Karneval. Ein klassisches Eigentor." titelt Spiegel Online. Im Gegenteil, würde ich sagen. Warum müssen die ganzen Agenten nach Berlin, wo sie nur unglücklich würden? Und dann womöglich anfangen zu trinken. Den Rest kennt man: Jobverlust, Obdachlosigkeit, Elend, Tod. Zumal der Berliner Karneval - im Vergleich zum Kölner - doch nun wirklich erbärmlich ist.
Und deswegen muss es heißen: "Mer losse den Verfassungsschutz in Kölle, denn da gehört er hin!"
Im Elektronikmarkt lese ich ein vielversprechendes Schild: "Elektronische Mörderfalle". Toll, denke ich, für nur 7,99, kauf ich! Damit kann mir nichts mehr passieren. An der Kasse die Enttäuschung; was soll ich mit einer elektronischen Marderfalle, ich habe weder einen Führerschein noch ein Auto.
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
Das Wetter...
Meinung kundtun
wer hier was sagen will, soll das auch tun
allerdings spiegeln kommentare, die nicht von mir verfasst wurden, nicht unbedingt meine meinung wider.
hier steht nur freie meinung, ohne anspruch auf realität!
Wer mir was schreiben mag:
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