leider geben Sie ja in Ihren Mails an mich grundsätzlich keine Antwortadresse an, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, als Ihnen auf diese Weise zu antworten.
Ich bin es allmählich leid, mich immer und immer wieder mit Ihrem Unternehmen auseinandersetzen zu müssen. Es ist nämlich nicht so, dass ich nicht noch etwas anderes zu tun hätte. Und - ganz ehrlich gesagt - ist für mich dieses Thema nun komplett ausgelutscht und damit durch. Auf gut deutsch: interessiert mich nicht mehr. Ich bin ja auch nicht die Mutter Theresa der Call Center Agenten. Und dass dieses Thema hier nicht mehr länger behandelt wird, haben Sie ja - als einer meiner treuesten Leser (womit ich mich übrigens nochmal ganz herzlich für Ihre Treue bedanken möchte) - inzwischen feststellen können. Um es noch einmal zu wiederholen: für mich ist das Thema hier könnte Ihre Werbung stehen beendet. Diese ständigen Unkereien gehen mir nämlich ganz schön auf die Nerven. Ich würde auch viel lieber die Meinungen von glücklichen Call Center Agents hören, die in Ihrem Unternehmen ihrer Arbeit nachgehen. Warum schreiben die eigentlich nichts? Da muss es doch welche geben!
Allerdings habe ich mich auch juristisch beraten lassen. Alle Beiträge, die ich offline gestellt habe, sind gedeckt durch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Der einzige Grund, warum ich sie bisher nicht wieder online gestellt habe, ist der, dass mich dieses Thema inzwischen schlichtweg LANGWEILT!!!!! Inklusive aller seltsamen nächtlichen anonymen Anrufe und Drohungen. Diese ganze sinnlose Diskussion, wer wann sein Geld warum nicht bekommen hat, geht mir im Moment aber sowas von am Arsch vorbei. Ich habe schließlich auch noch was anderes zu tun, das können Sie mir glauben. Auf meinem Schreibtisch stapeln sich etliche CDs von Bands, die alle durchgehört und besprochen werden wollen. Umzüge müssen durchgeführt werden, Renovierarbeiten harren der Vollendung.
Aber mal ganz unter uns, Herr Maesho-Dau, sooo schlecht ist Ihr Unternehmen ja gar nicht. Der Kaffee hat immer gut geschmeckt (haben Sie noch den Automaten mit dem Credit-Key?) und der Ausblick aus dem Pausenraum ist schon grandios! Allerdings nur was für Schwindelfreie :-). Und von Ledersesseln können andere ja nur träumen...
Bleiben wir also sportlich und erklären diese ganze leidige Angelegenheit für beendet. Es führt ja doch zu nix.
Seien Sie mir also bitte nicht böse, wenn Sie künftig Beiträge bezüglich Ihres Unternehmens entbehren müssen. In der Musikbranche sagt man ja gerne: 'Besser schlechte Publicity als gar keine'.
Ich hoffe, Sie bleiben mir dennoch als Stammleser gewogen, es gibt ja auch noch allerhand andere Themen, über die hier geschrieben wird, gell? Und bei der nächsten Mail nicht die Antwortadresse vergessen, ja?
Liebe Grüße von
Hendrik
PS: Ihre Bemerkung in Ihrer Mail 'Verknüpfung zu einer kriminellen Vereinigung' betrachte ich als gelungenen Wortwitz im Nestroy'schen Sinne Ihrerseits. Vor so viel trockenem Humor verneige ich mich ehrfurchtsvoll!
Seit kurzem sitzt an der Kasse des Supermarktes meines Vertrauens ein vielleicht 20 jähriger Mann, der aber durch sein schütteres Haupthaar und Rudi-Völler-likem Schnurrrrrbart durchaus für 30 durchgehen könnte und sich offensichtlich dem Slogan 'Wir haben Herz' der ortsansässigen Einzelhandelskette sehr verbunden fühlt, andererseits wohl einiges missverstanden haben muss.
Er wird nämlich nicht müde, jeden, aber auch wirklich jeden Einkauf, jede Ware zu kommentieren.
So auch heute bei mir: "Ah, zwei Bierchen für den Feierabend, wohl bekomms! Einmal Spaghetti Bolognese, da ist heute wohl italienischer Abend zu zweit? Und einmal ein Fläschchen Rotwein, edles Tröpfchen, sehr zum Wohle! Ist auch übrigens gerade im Angebot!" Dabei zwinkert er einen jovial zu.
Zu gerne hätte ich seinen Kommentar gehört, hätte ich auch noch eine Packung Tampons und Kondome auf das Band gelegt, leider war aber beides gerade aus. Schicksal, Du bist schon echt eine Drecksau!
Mithin treibt ja der US-amerikanische Wahlkampf schon recht skurrile Blüten. Und ich, der sich als unbescholtener Bürger nichts böses ahnend auf dem Heimweg befindet, werde von einem nicht gänzlich unsympathisch wirkenden, durch die zahnspangenverursachte Geradegebogenheit seines Gebisses unschwer als Amerikaner identifizierbaren jungen Mann in seiner Muttersprache angesprochen.
Ich sähe aus wie jemand, der Habermas gut findet. (Hätte er jetzt gesagt, ich würde lachen wie jemand, der keine Steuern zahlt, hätte ich sogar applaudiert). Es regnete zwar ordentlich, aber weil ich nichts besseres zu tun hatte und mich ja ab und zu ganz gerne zutexten lasse, ließ ich mich auf eine höchst komplizierte politische Diskussion auf Englisch ein. Es fielen Begriffe wie 'Frankfurter Schule', Namen wie Adorno, Dinge also, die ich an den drei Mittwochen, an denen ich vor gut 10 Jahren mal an der Kasseler Uni herumlungerte, aufgeschnappt hatte, mir also vom Hörensagen bekannt waren.
Einigem, was der junge Mann ins Felde führte, mochte ich durchaus zustimmen. Dass Bush ein böser Bube sei, dem am Wahltag sein Handwerk gelegt werden muss. Dass Krieg nicht sehr hübsch und überhaupt die gesamte amerikanische Regierungsjunta eine Clique blutsaufender Gangster sie, die alle samt und sonders usw.
Er wäre kein echter Amerikaner, hätte er nicht auch noch ein äußerst krudes Heftchen zum Herzeigen und an den Mann zu bringen gehabt.
Er blätterte hin und her, um mir zu beweisen, dass alle Denker aus Deutschland alles Faschisten seien. Immer wieder dotzte er seinen Zeigefinger auf einen Mann, der für mich den Eindruck eines typischen US-Hasspredigers macht: Lyndon LaRouche.
Nur er, so das Credo des beherzten Mannes, der sich übrigens Simon (Saiiimen) nennt, könne die Welt von allem Schmutz und Bösen befreien und retten und dann wird alles toll. Bis dahin müsse man John Kerry unterstützen. Besser sei es aber, seine amerikanischen Freunde - so man welche habe - inständig zu bitten, lieber für LaRouche zu stimmen.
Denn, und da seien auch wir Deutschen betroffen, auch - man höre und staune! - auch die Popmusik ist - jawoll, ja! - faschistisch. Sicherlich hat Simon da nicht ganz unrecht, wenn man mal von Britney Spears, Xtina Aguillera oder irgendwelchen durchgebügelten Boygroups ausgeht. Jedoch führte er an, dass auch Bands wie 'The Beatles' oder - dabei auf meinen Badge deutend - 'The Who' faschistisch seien und seinerzeit vom CIA direkt finanziert worden sein wollen, kugelte ich mich bereits vor lachen auf dem regennassen Boden.
Nachdem ich mir die Lachtränen aus den Augen gewischt hatte, entgegnete ich, dass das ja doch ganz toll sei und wollte wissen, ob der CIA denn auch gänzlich talentfreie Punkbands, die nur drei Griffe können, finanzieren würde und wo man gegebenenfalls den Antrag auf baldigen Starruhm und Reichtum hinzuschicken habe und wie lange denn wohl die Bearbeitung dauern würde. Ob man denn Vorschüsse bekommen könnte, vielleicht gleich vor Ort? Wir würden auch was gegen Kuba oder so singen...
Aber statt einer befriedigenden Antwort bekam ich - gegen eine Spende von 50 ct. - dieses komische Heftchen nebst einer deutschsprachigen Zeitung mit dem Titel 'Neue Solidarität'.
Der erste Leseeindruck: hochkompliziert und stinklangweilig! Heftchen und Zeitung wirken wie in der verblichenen DDR gedruckt, sehr textlastig, kleine Buchstaben, dazwischen s/w-Bilder irgendwelcher Politiker, die keiner mag, finster dreinblickender Prediger, die keiner kennen möchte.
Was Simon allerdings nun überhaupt von mir wollte, ist mir bis jetzt immer noch völlig schleierhaft. Einen trinken gehen jedenfalls nicht. Amipack...!
Nachtrag: Manche Dinge lassen sich hervorragend miteinander verbinden. Z. B. verdautes Essen ausscheiden und abseitige politische Zeitungen lesen. War ja klar, dass die Publikation 'Neue Solidarität' nur von einer Gruppierung stammen kann: der 'Bürgerrechtsbewegung Solidarität', deren Name allein schon fürchterlich unsympathisch und nach weißer Feinrippunterhosen mit Eingriff klingt. Auch inhaltlich ist dieses Druckerzeugnis in der Sparte 'Gähn-Schnarch' anzusiedeln. Überhaupt keine eigenen Ideen, stattdessen wird auf jeden sich nur bietenden fahrenden politischen Zug aufgesprungen. Dazu ein gerüttelt Maß an anti-globalisierender Deutschtümelei. Dagegen müssen das 'Neue Deutschland' wie ein spannender Krimi und jede Sitzung des Politbüros der Sozialistischen Einheizpartei Deutschlands wie ein Rockkonzert ausgenommen haben...
Was bedeutet es eigentlich, wenn eine Firma im Impressum ihrer Webseite folgenden kryptischen Passus zu stehen hat? Dass man nur ja nichts glauben soll von dem, was ansonsten auf dieser Seite geschrieben steht? Kann sich ja jeder seinen eigenen Reim drauf machen. (Dieser Satz steht hier ersatzweise für eine angemahnte und deshalb entfernte Formulierung).
"Die Informationen und Angaben auf diesen Seiten stellen keine Zusicherung oder Garantie dar, sei sie ausdrücklich oder stillschweigend. Sie stellen insbesondere keine stillschweigende Zusage oder Garantie betreffend die Beschaffenheit, die Handelsfähigkeit, die Eignung für bestimmte Zwecke oder den Nichtverstoß gegen Gesetze und Patente dar."
Edit Hendrik: Ich habe die Verlinkung mal rausgenommen, weil mir Chris gerade eine liebe Mail dazu geschickt hat. Fühlt sich irgendwie angedisst, oder so. Er schreibt:
mit Mitteilung von Shako am heutigen Tage wird um 12 Uhr 42 eine Verbindung unseres Unternehmens zu einer Kriminellen Vereinigung geknüpft.
Bitte Löschen sie diesen rechtwidrigen Beitrag unverzüglich(Spätestens aber bis heute 18.12.2004 18 Uhr.) Bei fruchtlosem Fristablauf wird geklagt.
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
Das Wetter...
Meinung kundtun
wer hier was sagen will, soll das auch tun
allerdings spiegeln kommentare, die nicht von mir verfasst wurden, nicht unbedingt meine meinung wider.
hier steht nur freie meinung, ohne anspruch auf realität!
Wer mir was schreiben mag:
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