Tusch (tadaaaa), endlich ist sie amtlich: die langersehnte Rechtschreibreform! Endlich können wir Blogger mal schreiben, wie uns das Zwei-bis-Zehnfinger-Tippsystem gewachsen ist. Müsen uns auch nich mer kümern wegen plöhten Dobbelwechstaben, die wir ja eh dauernd verbuchseln. Kuhle Sache, daas. Zoo manch Lekaschtehniga daf iedsd aufartmen, wei e alles regal. Der das wo dass hier, lesen tuht wird weis eh beScheid. Un un un fert dass goilere Audo! Klah, Mannn!
Aber mal ehrlich: die alte, klassische Rechtschreibung gefiel mir dann doch irgendwie nen Tick besser...
Es war ja vorauszusehen: kaum ist mein Blog an der Blog-Börse, muckt auch schon der erste Aktionär, hier in Gestalt des sich sonst so peacig und entspannt gebenden, aber letztendlich doch einfach nur B$-gierigen 'Herrn' Shako, auf und will seinen Einfluß auf mein Blog nehmen. Gut: heute ist's nur die Bitte, die Zahl der 'Schon gelesen?-Einträge zu erhöhen (einer dreisten Forderung, der ich mich notgedrungen beugen musste). Doch was kommt morgen? Wird auch dieses Weblog - bisher eine freie Stimme in einem freien Netz, welches sogar schon Klagen von seiten eines bestimmten Unternehmens zu trotzen vermochte - nun durch die eiserne Faust des Kapitals auf Linie gezwungen?
Nein, das Irrenhaus Berlin lässt sich nicht beugen, auch nicht durch die feindlich-imperialistischen Kräfte des Großkapitals, deren einziges Ziel es ist, die Stimme des Volkes zum Verstummen zu bringen!
Ich kann mich noch sehr gut an den zu meiner Schulzeit sogenannten Musikunterricht erinnern, der in erster Linie aus dem Absingen von garstingen Wanderliedern und immer, immer, immer wieder der bairischen und teutschen Nationalhymne geprägt war. Ganz schlimm war das Einzelvorsingen vor versammelter Klasse des Liedes "Miau, miau, willst du mich freien..." zum Zwecke der Notenermittlung durch sadistische Lehrer. Mir persönlich wurde im Zuge dessen völlige Unmusikalität beschieden, nicht zuletzt deshalb, weil ich es vorzog, den einen oder anderen Text unseres Liederbuches etwas zu zeitgemässer zu interpretieren. Alles in allem eine äußerst dröge Angelegenheit, an die ich mich gerne ungern zurückerinnere.
Besonders gruselig wirds, wenn ich mich an meine Mitgliedschaft in der damaligen Musikklasse erinnere, genannt 'Schulband' mit dem stark hitparadenverdächtigen Namen 'Rock- und Popformation Jupp-Weyzenkeym-Schule' (den Namen der Schule habe ich aus Rücksicht auf meine Reputation geändert). Sehr DDR-like, obwohl in Bayern. Ein ganzes langes Schuljahr übten wir uns an möglichst grauenhaften Interpretationen solcher Gassenhauer wie "Let's fist ... äh Twist Again", "Penny Lane" sowie "Sunny" oder "Rivers Of Babylon", all das in möglichst schleppender Intonation. Alles natürlich streng nach Blatt gespielt, selbst eventuell anfallende Gitarrensoli. Und das zu einer Zeit, in der Frank Zappa auf meinem Plattenteller festklebte.
Mehr Glück haben die Schüler von heute. Zum Beispiel 57 Schüler der Fritjof-Nansen-Realschule in Gronau. Gronau? Richtig: Gronau, u. a. die Geburtsstadt von Adolf... äh Udo Lindenbergs, in der im vergangenen Monat das Rock 'n' Popmuseum seine Eröffnung feierte. Dieses wiederum rief in Zusammenarbeit mit u. a. der Deutschen Phonoakademie das Projekt 'SchoolTour' ins Leben, das in der Fritjof-Nansen-Realschule nun Premiere feierte, was nicht zuletzt den 57 Jungs und Mädels eine arbeits- und erlebnisreiche Woche bescherte.
Wurden doch 'mal eben' fünf Bands aus dem Boden gestampft, daneben noch eine Video-, Moderations-, Eventmanagemtgruppe und nicht zuletzt eine Arbeitsgruppe für Werbung/PR/Promotion aufgebaut, alles in Zusammenarbeit mit fachkundigen Mitarbeitern der musikalischen Unterhaltungsindustrie.
Das Ergebnis in Form einer CD landete heute bei mir im Briefkasten, nicht zuletzt sicherlich deshalb, hat doch mein prominenter Mitbewohner und Vermieter sich zu diesem Anlass von den Schülern diverse Löcher in den Bauch fragen lassen.
Auch wenn ich bei den Stücken der fünf Bands jetzt nicht unbedingte Chartbreaker ausmachen konnte, lassen sich die Arbeitsergebnisse durchaus hören. Sicherlich, die Texte sind sehr - sagen wir mal - jugendorientiert: "Gott hat diese Welt nicht zum Kiffen kreiert" würde aus dem Munde eines gestandenen Rockers oder so etwas abgestanden anhören, intoniert von Jugendlichen unterschiedlichsten Geschlechts dagegen ist es einfach nur: niedlich! Allerliebst! Wobei sich mir die Frage stellt, ob bei der Textfindung für dieses Lied nicht auch die geographische Nähe zu den Niederlanden eine gewisse Rolle gespielt haben könnte. Andere Texte wiederum lassen eine Nähe zu Tagebuchinhalten vermuten, unverkennbar ist das Bemühnen um Inhalte und 'die Welt verbessern'. Aber seien wir ehrlich: waren wir, die jetzt als thirty-somethings die 40er-Altersgrenze überschritten haben, anders? Nö, iwo! Kein bischen! Der kindlich/jugendliche Gesang mag zwar manches Mal etwas 'neben der Spur' liegen, produktions-, arrangement- und aufnahmetechnisch gehen die fünf Songs als durchaus 'amtlich' durch.
Mein Fazit: SchoolTour ist das, was ich mir in meiner Schulzeit gewünscht hätte: ein fortschrittliches, zeitgemäßes Projekt, das Zukunft hat. Den hier hoffentlich zahlreich mitlesenden Musiklehrern, Pädagogen, Schuldirektoren, Schülervertretern, Schülern lege ich dringend ans Herz, sich über die 'SchoolTour' Zu informieren und mit den Organisatoren in Verbindung zu setzen und die 'SchoolTour' an seine Schule einzuladen! Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dieses Projekt Schüler medienpolitisch dahingehend erziehen könnte, dass diese gruseligen Castingshows wie DSDS und wie sie alle heißen mit ihren Daniel Küblböcks und Pop-Prolet Dieter Bohlen dorthingeschickt werden, wo sie hingehören: auf den Müllhaufen der Popgeschichte.
Und wenn man einen freundlichen Brief an die Fritjof-Nansen-Realschule, Eschweg 7, 48599 Gronau schreibt, wird man der Bitte um eine CD sicherlich gerne entgegenkommen.
Lolcat-Übersetzer
Für alle, die schon immer seinen oder ihren abfotografierten...
by seattledirk (19:29)
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